Die von Ménard entwickelte Pressiometerapparatur basiert auf der Idee des Seitendruckapparates nach Kögler (1933) und besteht aus einer zylindrischen Sonde, die seitlich ausdehnbar ist und in einem Bohrloch auf die Untersuchungstiefe abgesenkt wird, sowie einer Messapparatur, die an der Oberfläche verbleibt. Die aus drei Zellen bestehende Sonde übt auf die Bohrlochwandung im Bereich der zentralen Messzelle einen gleichmäßigen Druck aus, der rechnerisch erfassbar ist. Die Aufweitung des Bohrloches infolge der Belastung wird abgelesen und für jede Druckstufe in Abhängigkeit von der Zeit registriert (Abb. 1).

Die Druck- und Regelorgane beruhen auf pneumatischen Prinzipien. Die Informationen über die Verformung des Bodens werden hydraulisch übermittelt und erscheinen auf einem Volumeter hoher Präzision.


Abb. 1      Prinzipieller Versuchsaufbau für den Pressiometerversuch nach Ménard

Pressiometer nach Menard sind aufgrund der notwendigen Membrankorrektur (siehe DE EN ISO 22476-4), die bei härterem Fels in der Größenordnung des Messwertes oder darüber liegt, lediglich für Modulmessungen in sehr weichem Fels oder Böden geeignet. Dort stehen sie jedoch in Konkurrenz zur Seitendrucksonde (DE EN ISO 22476-7), welche größere Wege gehen und somit sowohl Moduli in sehr weichen Böden genauer abbilden, als auch durch bohrtechnische Probleme hervorgerufene größere Bohrlochdurchmesser besser kompensieren kann. Darüber hinaus besteht bei Menardversuchen stets das Risiko eines Packerplatzes, so dass der entsprechende Versuch nicht auswertbar wäre. Diese Gefahr ist bei einem Seitendruckversuch nicht gegeben.